Wir wollen den Herrn, unseren Gott, lieben mit unserem ganzen Herzen, mit unserer ganzen Seele, mit unserem ganzen Denken, mit unserer ganzen Kraft und wir wollen unseren Nächsten lieben wie uns selbst“ 

Ein hoher Anspruch, vielleicht der höchste Anspruch, den wir an uns selbst stellen können. Wie lebt man das als Freie evangelische Gemeinde Rodenbach im einundzwanzigsten Jahrhundert? Was tun wir, um diesen Gedanken zu leben? Und was hat Rodenbach, was haben die Menschen in unserem Ort davon? Zunächst glauben wir, dass sich an der Grundlage christlichen Lebens seit 2000 Jahren nichts geändert hat. Gott lädt Menschen dazu ein, in enger, liebevoller Beziehung zu ihm zu leben. Diese lebendige Beziehung zu Gott unserem Schöpfer und Erlöser hat immer wieder Menschen befähigt, anders zu leben, weniger sich selbst, mehr den anderen zu sehen. Die Suche der Menschen, auch unserer Zeit, nach mehr Spiritualität, spiegelt die Sehnsucht nach dieser Beziehung zu Gott wider.

Ganz besonderer Ausdruck von Beziehung ist das Gebet, wenn es um das Gespräch zwischen Gott und Mensch geht. Als Gemeinde wollen wir persönliches und gemeinschaftliches Gebet als Zeit des Redens mit Gott und des Hörens auf ihn fördern. Unsere Gottesdienste sollen immer auch Zeiten der Anbetung sein. Wir wollen all unsere Kreativität dazu nutzen, Gott die Ehre zu geben (Römer 11,36) für das, was er ist, was er tut und für das, was er für uns bereithält. Wir sind überzeugt: Unser Leben gehört nicht uns, es ist Gottes Eigentum und wir glauben, dass seine Erfüllung darin liegt, Gott zu ehren, seine Liebe zu empfangen, zu erwidern und weiter zu geben. Wer uns beobachtet, kann sehen, dass niemand von uns diesem Idealbild entspricht. Das soll uns aber nicht daran hindern, miteinander zu lernen, zu üben, uns persönlich und als Gemeinde zu entwickeln.

Wir glauben, dass Gott uns in seinem Wort, der Bibel, Grundlage, Hilfe und Anweisung dazu gegeben hat. Darum sollen unsere Gottesdienste und kleine Gesprächsgruppen auch in Zukunft dazu dienen, Gottes Reden besser zu verstehen und einander zu helfen, das Verstandene im täglichen Leben miteinander, füreinander besonders auch für Menschen, die nicht zu unserer Gemeinde gehören, umzusetzen. Wir wollen nicht unter uns bleiben, sondern in jeder Hinsicht am Leben des Dorfes Teil haben. Gottes Liebe weiter geben, bedeutet für uns, jeden Menschen, ob Mitbewohner, ob Nachbar, ob hier geboren oder zugezogen, Wert zu schätzen. Das heißt für uns aktiv am Leben, den Problemen und Nöten teilnehmen. Wir wollen dabei sein, mit helfen, mit leiden, mit feiern, wollen uns investieren, wo und wie wir es können.

Andreas Warmbier