Dankt dem Herrn!

Dankt dem Herrn, denn er ist freundlich, ja, ewig währt seine Güte. Ihm, der allein große Wunder vollbringt, denn ewig währt seine Güte. Psalm 136, 1+4

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Advents- und Weihnachtszeit sowie der Jahreswechsel liegen hinter uns und zu Beginn eines neuen Jahres schauen wir oft zurück, um uns nochmal an besondere Momente zu erinnern. Für mich gab es im vergangenen Jahr viele kleine und große Glücksmomente, an die ich mich immer wieder gerne erinnere. In Psalm 136 erinnert sich David auch an das, was Gott für ihn und das Volk Gottes getan hat. Er staunt über die Schöpfung, Gottes Güte und Barmherzigkeit, über Bewahrung und die Gerechtigkeit Gottes.

Staunen – können wir das überhaupt noch?

Staunen über den Vogel, der sich vom Wind tragen lässt, staunen über einen herrlichen Sonnenuntergang, die Weite des Meeres und die Majestät der Berge, staunen über Millionen kleiner Schneeflocken, die lautlos zur Erde fallen und alles in ein weißes Kleid hüllen, staunen über die vielen kleinen Wunder, die uns täglich begegnen, Wunder die deutliche Spuren des großen Gottes sind? Wer staunt merkt, dass es oft die kleinen Dinge sind, die unser Leben hell und froh machen. Mein Leben ist reich, weil Gott mich beschenkt.

Staunen und Erinnern sind praktische Formen des Dankens. Im Rückblick erkennt mein Herz, dass Gottes Arme mich getragen haben, die ganze Zeit. Der Kehrvers in Psalm 136 „denn seine Güte währet ewiglich“, zieht sich wie eine Grundmelodie durch den ganzen Psalm. Güte und Gnade sind der Kern von Gottes Wesen und in allem Geschaffenen erkennbar. Man spürt direkt, dass Davids Gebet aus einem überfließenden Herzen kommt. So zieht es sich auch wie ein roter Faden durch die Geschichte des Volkes Gottes, welcher Segen im Erinnern und in der Dankbarkeit gegenüber seinem Gott lag und wie verloren es in Zeiten war, in denen es sich anderen Göttern zuwandte. Denn wo das Danken verstummt, verliere ich Gott aus den Augen und baue nur auf mich selbst. So war auch in der Geschichte des Volkes Israel die Dankbarkeit immer eine Herausforderung, denn das bedeutete die vollständige Abhängigkeit von Gott demütig anzunehmen.

“ Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzen“

Dieser Ausspruch von Jean-Baptiste Massieu (franz.Philosoph und Mönch) ist mir sehr wichtig geworden. Aber sie ist noch mehr als das. Dankbarkeit ist nicht nur die Erinnerung unseres Herzens, sondern die Erinnerung an Gottes Herz. Wenn wir ihm danken, erinnern wir uns an ihn. Für das vor uns liegende Jahr wünsche ich uns von ganzem Herzen, dass wir uns immer wieder staunend an die große Liebe, Güte, Gnade und Treue unseres himmlischen Vaters erinnern und ihm, wie David, aus einem überfließendem Herzen danken können.

Eure

Birgit Jung