Liebe Gemeinde,
„Du aber sollst dir in jeder Situation ein nüchternes Urteil bewahren. Scheue dich nicht, für den Herrn zu leiden. Setze dir zum Ziel, andere zu Christus zu führen. Erfülle die Aufgabe, die Gott dir anvertraut hat!“
Letzte Worte haben häufig ein besonderes Gewicht. In diesem Fall schreibt Paulus an Timotheus (2.Tim 4,5), einen jungen Pastor und Leiter in der Gemeinde in Ephesus. Timotheus hatte häufig mit seiner eher zurückhaltenden und ängstlichen Persönlichkeit zu kämpfen, empfand sich immer wieder als zu jung für die wachsenden Aufgaben, die Paulus ihm übertrug. Aber er wuchs in diesen Aufgaben, er wuchs durch die Begleitung von Paulus und brachte die von Gott in ihn gelegte Begabung immer mehr in Wirkung. Damit entwickelte er sich zu einem angesehenen Leit- er in der Gemeinde. Was zeichnete Timotheus aus, als er von Paulus in die Mitarbeit und die er- sten Leitungsaufgaben berufen wurde? Er hatte eine gute geistliche Basis in der Kenntnis der Heiligen Schriften und hatte sich über die Jahre zu einem geachteten Nachfolger Jesu entwickelt. Timotheus wollte mitarbeiten und tat dies mit einem hohen Engagement.
Und warum erzählen wir Euch als Ältestenkreis heute diese Geschichte? Weil wir mit diesem Text eine Idee mit Euch teilen, in der nächsten Gemeindemitgliederversammlung miteinander disku- tieren und dann auch beschließen wollen. Unser Ziel als Ältestenkreis ist es, Leitungspotenzial früh zu entdecken, zu fördern, zu begleiten und zur echten Reife zu entwickeln. Wir merken, wie schwierig es häufig ist, ausreichend viele und qualifizierte Leiter für die Gemeinde zu finden. Ganz häufig erscheint der Entwicklungssprung und die damit einhergehende Herausforderung zu groß zu sein. Leitung trägt immer direkte Sichtbarkeit, Wirkung auf andere Menschen und damit auch relevantes Konfliktpotenzial in sich.
Wir haben daher die Idee einer/eines „Juniorältesten“ entwickelt. Ehrlicherweise haben wir auch gute Teile dieser Idee in Haigerseelbach „abgeschaut“ 🤭 , denn die Gemeinde dort ist bereits seit Jahren so unterwegs. Manuel und Rebecca haben in einem Gespräch mit der dortigen Gemeindeleitung und den Juniorältesten die Idee und die dortige Umsetzung geprüft und waren danach noch überzeugter von der Sinnhaftigkeit und Machbarkeit.
Was wollen wir also konkret tun? Wir, Euer Ältestenkreis, wollen junge Menschen mit Leitungspotenzial in die Aufgabe einer/eines Juniorältesten berufen. Es soll keine klassische Wahl, sondern eine tatsächliche Berufung durch den Ältestenkreis werden.
Wir wollen uns bei der Berufung an dem orientieren, was Timotheus ausgezeichnet hat (geistliches Fundament / Anerkennung in der Gemeinde / Engagement + Hingabe). Wir möchten unseren/unsere „Timotheus“ (maximal 2 gleichzeitig) in die Arbeit des Ältestenkreises einbinden, temporäre Leitungsverantwortung in einzelnen Themen übertragen und das Leitungspotenzial entwickeln und fördern.
Unser Ziel ist ein zweijähriger Zeitraum in dieser Aufgabe. Mit dieser Aufgabe geht die Möglichkeit einher mitzudenken, mitzudiskutieren, aber nicht mitzuentscheiden. Die zu treffenden Entscheidungen bleiben in der Verantwortung des von Euch gewählten Ältestenkreises.
Lasst uns gerne schon ab sofort in den Gedankenaustausch einsteigen und dann im Rahmen der Gemeindemitgliederversammlung zu einer gemeinsam getragenen Entscheidung gelangen.
Wir glauben fest daran, dass dies ein guter Weg für uns als Gemeinde und für von Gott mit Leiterschaft begabte junge Menschen ist.
Herzliche Grüße
Euer Ältestenkreis
Rebecca, Christof, Frank und Manuel (Pastor)